Zu einem eher kuriosen Einsatz wurde gestern am späten Nachmittag die Feuerwehr Hinterhornbach gerufen. Ein Auto steckte auf der Langlauflopie Richtung Petersberg-Alm fest. Die beiden Fahzeuginsassen wollten auf diesem Weg nach Oberstdorf(!) gelangen.
Hier der Polizeibericht (vielen Dank der PI Elbigenalp):
Am 17. Dezember 2023, gegen 16:30 Uhr, wollte ein iranischer Staatsbürger mit seinem Pkw von Hinterhornbach nach Oberstdorf fahren. Der Mann folgte angeblich den Anweisungen des Navigationsgerätes und fuhr deshalb auf der Langlaufloipe in Richtung Petersbergalpe. Nach ca. 4 Kilometern bemerkte der Mann den Fehler, versuchte umzudrehen und blieb mit dem Fahrzeug stecken. Der Pkw wurde von der Feuerwehr Hinterhornbach mit Unterstützung eines Traktors geborgen. (-Ende-)
Wie Stefan Wolf, Kommandant der Feuerwehr Hinterhornbach schilderte, führt die Loipe ab dem Bauhof Hinterhornbach bis zur Alpe „Drehhütte“. Dort ist aber Schluss, da ab dort bis zur Petersberg-Alm Lawinengefahr besteht und die Loipe auch dementsprechend mit einem massiven Schneehügel abgesperrt ist. „Der Lenker fuhr auf der hart gefrorenen Piste bis zur Drehhütte, obwohl beim Bauhof schon ein unübersehbares Fahrverbotsschild für diesen Forstweg und erst recht für die Loipe angebracht ist. Bei der Drehhüte schließlich ist ein Schneehaufen aufgefahren, damit auch die Langläufer wissen, dass dort Schluss ist. Der PKW-Lenker fuhr aber auf den Schneehaufen und blieb darin stecken. Und dann kamen wir ins Spiel“, so der Feuerwehrkommandant zu pressefoto-reutte.
Zuerst verständigte der PKW-Lenker den ÖAMTC, doch deren Leitstelle verwies sofort auf die Feuerwehr. Bei der FF-Hinterhornbach langte gegen 16:20 die Einsatzmeldung ein. Nach kurzer Abwägung entschied man sich für einen Traktor als das geeignetste Gerät (zur Auswahl standen noch das FF-Fahrezug und eine Pistenraupe). Mit dem fuhren schließlich drei Feuerwehrleute zur Drehhütte. Dort angekommen war man aber erstmal entsetzt.
Kommandant Stefan Wolf: „Wir trauten beinahe unseren Augen nicht. Die beiden Männer hatten knapp am Fahrzeug und nur etwa eineinhalb Meter von der Hütte entfernt ein starkes Lagerfeuer angezündet. Einer von uns sprang sofort vom Traktor und löschte das Feuer. Die Funken stoben ganz stark zur nahestehenden Hütte, deren Holz natürlich extrem trocken ist“, schüttelt Wolf im Nachhinein noch den Kopf über derlei Verhalten. Im Bereich der Drehhütte stehen insgesamt acht solcher Almhütten – „Die wären ein Raub der Flammen geworden, wenn das Feuer noch länger gebrannt hätte und früher oder später Funken übersprungen wären“, so Wolf zusammenfassend. „Von Hinterhornbach bis zur Drehhütte sind es immerhin knapp vier Kilometer. Ein Feuerwehreinsatz mit einer Langlauflopie als Einsatzweg ist keine gute Vorstellung“, sagt Wolf.
Schmunzeln muss Wolf aber darüber, dass die beiden Autofahrer immerhin einen Steinkreis um das Feuer gelegt hatten, obwohl dieses mitten im Schnee angezündet worden war
Jedenfalls konnten die drei Feuerwehrleute das festsitzende Fahrzeug rasch wieder flott machen und fuhren dem Wagen voraus nach Hinterhornbach. Am Bauhof wurden die „Ausflügler“ bereits von der Polizei erwartet – direkt neben dem unübersehbaren Fahrverbotsschild. „Die Gemeinde hat natürlich auch gleich reagiert – unser Lopienfahrer macht jetzt am Beginn der Langlaufloipe am Bauhof ebenfalls einen großen Schneehaufen, damit nicht noch ein Ortsunkundiger versucht von hier nach Oberstdorf zu fahren“, meint Stefan Wolf abschließend mit einem Schmunzeln.
Das schreiben die Zeitungen: https://tirol.orf.at/stories/3237135/ https://www.krone.at/3197411 https://www.tt.com/artikel/30871813/navi-lotste-autofahrer-im-ausserfern-vier-kilometer-ueber-langlaufloipe https://www.meinbezirk.at/reutte/c-lokales/iraner-blieb-mit-auto-auf-der-loipe-haengen_a6442711
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