Zum Planseewerk braucht man in unserer Region nichts weiter sagen – praktisch ein jeder kennt es!Was vielleicht nicht jeder weiß, ist, dass der heutige Tag sozusagen als der Geburtstag des Werkes gilt, denn am 21. Juni 1921 traf Firmengründer Dr. Paul Schwarzkopf in Reutte ein und entschloss sich wohl an diesem Tage, hier sein neues Werk zur Erzeugung von Glühfäden zu errichten. Die damals einsetzende Elektrifizierung und somit der (enorme) Bedarf an Glühlampen, auch in privaten Bereichen, war gerade am Entstehen. Wenige Tage nach seinem Eintreffen (24. Juni) wurde der Vertrag für die „Metallwerk Plansee GmbH“ fixiert, 1922 startete die Produktion mit 15 Mitarbeitern.
Heute hat das Werk, die „Plansee Group“, Niederlassungen in aller Welt, ca. 75.000 Produkte im Angebot und insgesamt rd. 13.000 Beschäftigte.Da dieser 21. Juni somit als Geburtstag der Planseewerke gilt – herzliche Gratulation auch von unserer Seite – wurde für diesen Tag ein spezielles, digitales Programm im Werk absolviert. Wegen der aktuell geltenden Beschränkungen wird auf ein großes, publikumswirksames Fest vorerst verzichtet, es wird aber wohl heuer noch nachgeholt werden.
Zur offiziellen Seite von Plansee zur 100-Jahr-Feier mit dem eigens dafür produzierten Film „Zwei in ihrem Element“: https://www.plansee.com/100/index-de.html
Hier die Meilensteine der Unternehmensgeschichte – mit einigen Fotos aus der „alten Zeit“ (vielen Dank der Plansee Group für die Auflistung):
1921 Paul Schwarzkopf gründet gemeinsam mit seinem Finanzpartner Richard Kurtz die Metallwerk Plansee GmbH und kauft Betriebsgründe in Breitenwang.
1922 Das Metallwerk nimmt mit 15 Mitarbeitern die Produktion auf.
1926 Errichtung einer Molybdändrahtzieherei in Reutte. Gründung der Werksfeuerwehr.
1929 Plansee entwickelt Wolframkarbid-Hartmetalle für die Stahlbearbeitung und vertreibt diese unter dem Markennamen Titanit. Bau der ersten hauseigenen Forschungsstätte (Höhenlaboratorium). Gründung der American Electro Metal Corporation und Errichtung einer Fabrik in Lewiston, USA.
1932 Plansee bringt unter dem Markennamen Elmet gesinterte Verbundwerkstoffe auf den Markt.
1937/38 Emigration Paul Schwarzkopfs in die USA und Arisierung/Enteignung des Metallwerks.
1938/39 Einrichtung einer Lehrwerkstatt und Gründung einer Werksberufsschule, die seit 1956 Öffentlichkeitsrecht hat.
1940 Umstellung des Standorts auf Rüstungsproduktion.
1947 Gründung der Plansee Werksmusik.
1947/48 Paul Schwarzkopf kehrt aus den USA zurück und wird als öffentlicher Verwalter des Metallwerks Plansee eingesetzt.
1948 Bau der ersten Werkssiedlung für Mitarbeiter. Wiederaufnahme der Hartmetallfertigung unter dem Markennamen Tizit. Paul Schwarzkopf erhält als Gegenleistung für einen Technologietransfer vorübergehend Anteile am luxemburgischen Hartmetallhersteller Céramétal.
1952 Abschluss der seit 1947 geführten Restitutionsverhandlungen: Paul Schwarzkopf ist wieder alleiniger Eigentümer des Metallwerks Plansee. Erstes Plansee Seminar „De re metallica“ in Reutte.Gründung des Realgymnasiums Reutte, das über Jahre auf dem Werksgelände beheimatet ist.
1955 Eröffnung des Werkskindergartens.
1956 Paul Schwarzkopf gründet die nach ihm benannte Stiftung, die Jugendliche bei ihrer Aus- und Weiterbildung unterstützt.
1960 Gründung der Sinterstahl GmbH in Füssen.
1961 Die erste Ausgabe der Mitarbeiterzeitung erscheint.
1969 Erschließung eines von der Gemeinde Reutte erworbenen Grundstückes am nördlichen Archbachufer, Bau der Archbachhallen.
1974 Gründung der Metallwerk Plansee GmbH in Lechbruck für die Fertigung von Verbundwerkstoffen.
1975 Das neue Plansee Bildungszentrum vereint Lehrwerkstätte, Werksberufsschule und Seminarräume unter einem Dach. Das erste Plansee Konzert findet statt.
1981 Eröffnung des Walter-Schwarzkopf-Hauses als neues Sozial- und Empfangsgebäude.
1987 Ausgliederung der Hartmetall-Aktivitäten in die Plansee Tizit GmbH.Plansee erwirbt die Elektro-Metall AG in Seon in der Schweiz.
1989 Eröffnung des Produktionsstandorts von Vacs Precision in Esashi, Japan.
1994 Kooperationsvertrag mit India Hard Metals zur Herstellung von Hartmetallen in Kalkutta.
1996 Plansee übernimmt die Mehrheit der Anteile am bulgarischen Werkzeughersteller Instrument AG in Gabrovo. Großbrand im Hartmetallbetrieb am Standort Reutte.
1999 Mehrheitsbeteiligung am französischen Verbundwerkstoffproduzenten Cime Bocuze in Saint Pierre-en-Faucigny.
2000 Übernahme des italienischen Hartmetallherstellers Nuova Aldap in Alserio.
2002 Plansee Tizit und die luxemburgische Céramétal fusionieren zu Ceratizit.
2003 Plansee baut in Japan eine Fertigungsstätte für das Bonden von Sputtertargets.
2005 Errichtung eines Recycling-Centers für Hartmetalle am Standort Reutte. Abschluss des Joint Venture-Vertrags mit Mitsubishi Materials Corporation zur Zusammenlegung der Aktivitäten im Bereich Sinterformteile. Erste Ausgabe der Mitarbeiterzeitung „comma“ der Ceratizit.
2008 Die Plansee Group übernimmt den Wolframpulverhersteller Global Tungsten & Powders (GTP).
2010 Übernahme des indischen Feindrahtproduzenten Wolfra-Tech. Ceratizit gründet ein Joint Venture mit dem taiwanesischen Hartmetallhersteller CB Carbide.
2011 Erste Anteilskäufe an der chilenischen Molymet, einem Spezialisten für die Verarbeitung und Aufbereitung von Molybdän und Rhenium. Die Plansee Group trennt sich vom Unternehmensbereich PMG Sinterformteile.Gründung der Plansee Group Service GmbH.Plansee übernimmt das koreanische Unternehmen TCB.
2012 – 2016 Ceratizit übernimmt die Vollhartmetallwerkzeug-Hersteller Günther Wirth, Promax, Cobra Carbide und Klenk.
2013 Plansee Hochleistungswerkstoffe eröffnet ein neues Werk in Shanghai.
2015 GTP übernimmt den finnischen Hartmetall-Recycler Tikomet.
2016 Erstmalige Verleihung der Plansee Gruppennadel, mit der die internationale Mobilität von Mitarbeitern gewürdigt wird.
2017 Ceratizit übernimmt den deutschen Präzisionswerkzeug-Hersteller Komet.
2019 Ceratizit beteiligt sich am deutschen Recyclingunternehmen Stadler Metalle.
2021 Die Plansee Group übernimmt die Mehrheit an Ceratizit.In den ersten 20 Jahren des neuen Jahrtausends investiert die Plansee Group über 800 Millionen Euro in den Standort Reutte.
Das schreiben die Zeitungen: https://tirol.orf.at/stories/3109180/ https://www.tt.com/…/fuer-plansee-ging-der-plan-auf… https://www.krone.at/2442591 https://www.meinbezirk.at/…/rundes-jubilaeum-100-jahre…
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