Der Mordfall Angelika Föger, die am 9. Juni 1990 in Grän an ihrem Arbeitsplatz ermordet wurde, kommt nicht zur Ruhe. Am vergangenen Samstagabend hat der Sender ATV einen knapp 25-minütigen Bericht über den Fall von damals gebracht; mit nachgestellten Szenen, wie es 1990 offiziell passiert sein sollte. Im ausführlichen Beitrag kommen aber auch die Zweifel an den Ermittlungsarbeiten und die zahlreichen Unstimmigkeiten im gesamten offiziell dargestellten Tatablauf zur Sprache, auf die der Witwer der Ermordeten, Walter Föger, seit Jahrzehnten hinweist.
Walter Föger hat sich aufgrund der zahlreichen Unstimmigkeiten in der Aufklärung seinerzeit geschworen, nicht eher Ruhe zu geben, bis alle Umstände dieses Verbrechens lückenlos aufgeklärt worden sind. „Da passt so viel nicht zusammen und die Justiz weist Anträge auf Wiederaufnahme immer wieder mit fadenscheinigen Argumenten ab – obwohl offensichtlich so vieles nicht stimmt“, so ein sichtlich verärgerter Walter Föger zu pressefoto-reutte.
Bei dem Verbrechen damals in Grän wurde der vermutliche Täter rasch gefasst und zu 13 Jahren Gefängnis verurteilt. Wegen guter Führung kam eine vorzeitige Entlassung zu tragen. Der damals 17-jährige war Lehrling in dem Betrieb, in dem auch Angelika Föger als Buchhalterin arbeitete. Er fand nach Rückkehr von einem nur wenige Minuten dauernden nachmittäglichen Spaziergang in seinem Zimmer die tödlich verletzte Angelika Föger am Boden liegend vor. Er verständigte sofort die Rettung, doch verstarb die Frau wenige Minuten später an ihren mit einem Messer zugefügten Verletzungen. Der junge Bursche wurde im Laufe des weiteren Nachmittages als Täter „ausgeforscht“ und schließlich verurteilt. In weiterer Folge berief der Bursche mehrmals sein damals unter enormen Stress gemachtes Geständnis, der Fall wurde aber niemals mehr aufgenommen.
Auch Walter Föger und seiner Schwester Marlies kamen bald Zweifel an der Darstellung des offiziellen Tathergangs und begannen ihrerseits alles zu hinterfragen. „Bis heute wird von Seiten der Justiz geblockt“, so Föger.
Er richtete vor Jahren eine eigene Website zum Mordfall an seiner Frau ein, wo alle Widersprüche zur offiziellen Darstellung und die Versäumnisse und Fehler der ermittelnden Polizeibeamten und der Justiz aufgeführt sind. Zahlreiche Zeitungs- und TV-Berichte folgten in den letzten Jahren. So auch der vom vergangenen Samstag auf ATV. „Ich hoffe, dass sich aufgrund dieses sehr ausführliche Beitrages jemand meldet, der etwas zur Aufklärung beitragen kann“, so der Witwer und abschließend meint er überzeugt: „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass der oder die wahren Täter noch unter uns sind!“
Hier der Link zum TV-Bericht vom Samstag, 9. April 2022: https://www.atv.at/…/staffel-2-folge-4-grausamer…
Hier der Link zur Website von Walter Föger: https://www.mordfall-angelika-foeger-graen.com/
Ergänzung: Die Käserei wird abgerissen https://pressefoto-reutte.at/news/graen-die-alte-kaeserei-weicht-einem-personalhaus-do-06-04-2023/