Bagger und Muldenkipper tummeln sich zur Zeit ganz oben im Hahnenkamm-Gebiet. Die Betreiber der Bergbahn errichten nun einen Speicherteich auf rd. 1.750 m Seehöhe, dieser soll noch im heurigen Winter einsatzbereit sein. Dafür wurde heute Nachmittag der offizielle Spatenstich mit Politprominenz und den Investoren vorgenommen.
„Wir schaffen keine Pistenflächenerweiterung des Schigebietes durch zusätzliche Pistenbeschneiungsanlagen, sondern wir erhalten mit der Investition eine Qualitätsverbesserung der vorhandenen Pisten und eine Sicherung der Wertschöpfungskette“, so Eberhard Jehle, der kaufmännische Direktor der „Bergwelt Hahnenkamm“ in seiner Ansprache.
„Im Zeichen des Klimawandels einen Speicherteich zu bauen erfordert nicht nur Mut der Betreiber, sondern regt auch zum Nachdenken an. Schneesicherheit ist aber für den Fortbestand eines Schigebietes im Zeichen der Erderwärmung unverzichtbar“, so Jehle weiter und richtet dafür seinen Dank an die BH Reutte „Vielen Dank an die BH-Reutte für die fachmännisch ökologische Begleitung bei diesen Baumaßnahmen“.
Der geplante Speichersee wird rd. 27.000 Kubikmeter Wasser fassen und soll damit rd. 18 Hektar Beschneiung ermöglichen. Gemeinsam mit dem Speicherteich im Tal (an der Talstation) werden insgesamt rd. 30 Hektar beschneit werden können. Eine Schneesicherheit ist damit gegeben, ein langer Schibetrieb dadurch ermöglicht.
„Dann wird der Reuttener Hahnenkamm noch vor unserem Hahnenkamm in Kitzbühel aufsperren“, so der Hauptinvestor KR Anton Pletzer, dessen Pletzer-Gruppe in Hofgarten ihren Sitz hat und weitere Skigebiete betreibt.
Das benötigte Wasser für den Teich wird zum Teil von der Quelle an der Cilli Hütte entnommen, zum Teil vom Tal hinaufgepumpt. Die Baukosten der gesamten Anlage werden um die 6,5 Mio. Euro betragen.
Dazu Baumeister und Planer Ing. Josef Straif: „Es ist sehr, sehr wichtig, hier oben ein Volumen zu schaffen, um die zukünftige Beschneiung wirtschaftlich und vernünftig auf die Beine zu stellen. Wir haben hier einen geologisch sehr vernünftigen Standplatz. Es kommt ein Pumpwerk im Bereich Cilli-Hütte hinzu, um nicht das gesamte Wasser vom Tal herauf pumpen zu müssen. Wir sind guter Dinge, das Projekt heuer umsetzen zu können. 6,5 Mio. werden investiert. Die Investoren sind gerne bereit Geld für die Region in die Hand zu nehmen.“
Dass den Investoren KR Anton Pletzer aus Hopfgarten und dem Betreiber der Cilli Hütte Fritz Schweiger aus Füssen die Region am Herzen liegt, brachte KR Pletzer auf den Punkt.
Er meinte: „Ich hab schon gewusst, dass es das Außerfern gibt. Aber dass es so schön ist, des hab ich nicht gewusst. Vor zwei Jahren im Winter kam der Herr Strele und sagte, ‚Am Hahnenkamm ist es im Argen, kannst du nicht was machen?‘ Fünf, sechsmal ist er gekommen und hat mich ins Außerfern gebeten. Schließlich hat mir der damalige Bürgermeister Vinzenz Knapp sein Leid geklagt, dass nämlich bereits die Demontage der Hahnenkammbahn im Raum steht. Ich habe gesagt: ‚Der Tourismusverband muss dabei sein, die Gemeinde muss dabei sein und an Kümmerer brauch ich auch, denn ich kann das alles nicht von Hopfgarten aus machen. Daraufhin hat der Schweiger Fritz gesagt ‚Dann bin i der Kümmerer.‘ Dann hab ich gesagt: ‚Okay, dann mach ma’s‘. Handschlag und erledigt wars. Es waren noch schwere Verhandlungen mit dem damaligen Eigentümer, aber ich bin heute froh, dass wir es gemacht haben.“
Dass damals, also vor rd. zwei Jahren, wohl richtig entschieden wurde, freut natürlich auch den Tourismusobmann Hermann Ruepp ganz besonders, denn die Aufwertung des Hahnenkammgebietes geht durch den Speichersee weiter. „Wir werden hier heroben ein Paradies im Sommer bekommen, bekommen einen Alpenblumengarten und wir sind barrierefrei. Wir sind überglücklich“, so Ruepp und fügt an: „Eine Unterstützung vom Tourismusverband wird es immer geben!“.
Eine solche verspricht auch der neue Höfener Bürgermeister Rüdiger Reymann: „Es gab wegen des Hahnenkamm’s schwierige Zeiten, die uns in der Gemeinde Sorgen und Kopfzerbrechen bereitet haben. Ich darf Toni Pletzer die volle Unterstützung der Gemeinde zusagen.“
Schließlich hatte auch Landeshauptmann Günther Platter, der extra für diesen Spatenstich nach Höfen gekommen war, noch einiges in die Richtung der regionalen Schigebiete zu sagen. „Wir müssen unbedingt darauf achten, dass wir in einem Ballungszentrum auch ein Schigebiet haben. Aber es ist schwierig, weil der Gästeanteil nicht so hoch ist, wie in den großen Gebieten. Deshalb müssen wir die kleineren Schigebiete auch finanziell unterstützen, dazu auch ein klares Bekenntnis zu einem Speicherteich. Aber ohne Investoren funktioniert es nicht. Ich freue mich riesig, dass die Zukunft des Schigebietes Hahnenkamm nun gesichert ist.“
Weiterführende Infos: https://bergwelt-hahnenkamm.at/
Das schreiben die Zeitungen:
https://www.tt.com/artikel/30821406/neuer-bergsee-fuer-skifahrer-und-schwimmer-entsteht-im-ausserfern?state=%7B%7D https://www.meinbezirk.at/reutte/c-lokales/spatenstich-beim-neuen-speichersee-in-der-bergwelt-hahnenkamm_a5371756 https://www.allgaeuer-zeitung.de/allgaeu/hahnenkamm-reutte-neuer-beschneiungssee_arid-425815?fbclid=IwAR0nrFAZ5B-bKBzQ7bjiNxzBnls4L6lOOvnAlIdkWiX6Ls7dNp_0bzvGSfQ