Wieder ein besonderer Einsatz für die Crew des Notarzthubschraubers RK2. Am gestrigen Montagnachmittag (30.Jan.) kam eine Skitourengruppe im hintersten Kaisers-Tal (Almajurtal) in Bedrängnis und musste gerettet werden (siehe Polizeibericht weiter unten).
Nachdem ein Mitglied der Gruppe in einer steilen Rinne zu Sturz kam und deshalb vom Notarzthubschrauber RK2 geborgen werden musste, trauten sich die anderen Skifahrer nicht mehr, jene Steilrinne zu befahren und setzen deshalb einen zweiten Notruf ab. Daraufhin wurde die Bergrettung Steeg/Kaisers alarmiert sowie der Polizeihubschrauber aus Vorarlberg.
Wegen des sehr starken Föhnwindes sah sich der Polizeipilot jedoch außerstande, die festsitzenden Skifahrer auszufliegen, weshalb von der Leitstelle daraufhin erneut der RK2 aus Reutte alarmiert wurde, da dieser vorher schon – trotz des starken Windes – vor Ort war. „Bei diesen Wetterbedingungen konnte die leistungsstarke H-145 der ARA Flugrettung ihre technischen Vorzüge voll zur Geltung bringen“, so Michael Schweiger, Stationsleiter ARA-Stützpunkt Reutte zu pressefoto-reutte.
Also flog die Crew des RK2 mit Pilot Jörg Straub, Windenoperator Gerd Amann, Flugretter Florian Selb und Notärztin Michaela Schweigl erneut ins Almajurtal („Fast schon bei der Valluga“, so Schweiger), holte die Festsitzenden mittels Windenbergung aus ihrer misslichen Lage und brachte sie zum Bereich Bodenalpe, von wo die Bergrettung Steeg/Kaisers sie sicher nach Kaisers brachte.
Hier der Polizeibericht (vielen Dank der PI Reutte):
Am 30.01.2023 waren zwei geprüfte österreichische Schiführer (33 und 55 Jahre) gemeinsam mit acht Gästen (eine Frau und sieben Männer im Alter zwischen 26 und 65 Jahre, österreichische und deutsche Staatsbürger) im freien Gelände unterwegs, um vom Schigebiet St. Anton a.A. in Richtung Kaisers eine Variantenabfahrt durchzuführen.
Der 33-Jährige fuhr dabei mit sechs Gästen voran und der 55-Jährige fuhr mit zwei Gästen ein Stück weiter hinten nach.
Gegen 14:05 Uhr kam die Gruppe des 33-Jährigen knapp oberhalb vom Talboden „Almajurtal“ in unwegsames, rinnenartiges Gelände. Der 33-Jährige rutschte als Erster der Gruppe die ca. 40 – 45 Grad steile Rinne ab. Ein an vierter Stelle befindlicher 26-jähriger Österreicher rutsche in der steilen Rinne plötzlich aus und zog sich in Folge des anschließenden Absturzes Verletzungen unbestimmten Grades am rechten Ellenbogen zu. Eine 35-jährige Teilnehmerin setzte daraufhin umgehend einen Notruf ab und der Verletzte wurde mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus Reutte geflogen.
Da die restlichen Gruppenmitglieder beider Gruppen aufgrund der Steilheit der Rinne nicht mehr weiterfahren wollten, setzte die 35-Jährige einen weiteren Notruf ab. Da eine Bergung durch die Libelle Vorarlberg vorerst aufgrund der Wetterbedingungen nicht möglich war, wurden zwei Mitglieder der Bergrettung Steeg oberhalb der Unfallstelle abgesetzt. Diese konnten die Personen mit Seilunterstützung in der Rinne sichern.
Der nachalarmierte Rettungshubschrauber konnte schlussendlich alle 11 Personen (Schiführer, Teilnehmer und Bergretter) mittels Winde aus der Rinne bergen und im Bereich der „Bodenalpe“ absetzen. Von dort wurden alle Personen von der Bergrettung Steeg nach Kaisers gebracht. Die Bergung dauerte von ca. 14:05 Uhr bis ca. 19:30 Uhr. Die ausgeflogenen Personen blieben unverletzt. (-Ende-)
(Bild: pressefoto-reutte, RK2 Archivfoto / H.Ehrenreich)
Weitere Infos zum RK2-Stützpunkt am BKH-Reutte: https://www.ara-flugrettung.at/8/de/station-reutte-ara-flugrettung
Das schreiben die Zeitungen: https://www.krone.at/2918181 https://www.tt.com/artikel/30844760/zehn-skifahrer-aus-rinne-im-lechtal-geborgen-26-jaehriger-verletzt-heli-musste-zweimal-ausruecken https://tirol.orf.at/stories/3192763/
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