Tannheim: NAGELNEUE RETTUNGSWACHE FÜR DAS TANNHEIMERTAL (Mo. 16.01.2023)

Nach rund 30 Jahren in der alten Wache konnte wenige Tage vor Weihnachten die Rot-Kreuz-Stelle Tannheimertal ihr neues Domizil beziehen. Pünktlich zum Talfeiertag, am 17.September 2021, übersiedelte die Rettungsmannschaft mit Sack und Pack zur vorübergehenden Unterkunft im Einsatzzentrum Grän, um auf den Tag genau 15 Monate später, am 17. Dezember 2022, die neue Wache am alten Standort zu beziehen. Die Freude bei den „Sani’s“ darüber ist groß, ist doch alles nagelneu und wesentlich größer als vorher. Pressefoto-Reutte durfte die neue Wache schon mal in Augenschein nehmen.

„Es war und ist ein Herzensprojekt“, so der Ortsstellenleiter des Roten Kreuzes Tannheimertal, Florian Müller und sein Stellvertreter Manuel Zitt im Gespräch mit pressefoto-reutte. Der Gedanke, die in die Jahre gekommene OrtsstelleTannheimertal zu sanieren und zu vergrößern, war bei den Rettungsleuten schon länger ein Thema. 2019 schließlich brachte es Florian Müller erstmals beim damaligen Gräner Bürgermeister Martin Schädle ins Gespräch. Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden und so fand sich der Planungsverband Tannheimertal mit seinen Bürgermeistern und dem Rot-Kreuz-Ausschuss zusammen und es wurden Nägel mit Köpfen gemacht.

„Das alte Gebäude entsprach einfach nicht mehr dem Stand der Zeit. 1989 wurde es vom damaligen Gemeindeverband Tannheimertal errichtet und dem Roten Kreuz zur Nutzung überlassen“, so Ortsstellenleiter Florian Müller. „Nach etlichen Vorbesprechungen wurde schließlich an die Umsetzung gegangen, das neue Gebäude zur errichten“, ergänzt Stellvertreter Manuel Zitt.

Am Tag nach dem Auszug der Wache wurde sofort mit den Abriss begonnen. Während den vielen Wochen der Bauarbeiten fand die Rettungswache Tannheimertal im Einsatzzentrum Grän ein Zuhause. Die Räumlichkeiten wurden von der Gemeinde Grän zur Verfügung gestellt, die beiden Rettungsfahrzeuge erhielten Obdach in der Feuerwehrhalle und die Feuerwehr Grän stellte auch ihre Räumlichkeiten – zB die Floriani-Stubn“ als Dienstzimmer – zur Verfügung. Die Schlafmöglichkeit für die Nachtdienste fand sich im Gemeindehaus.

Stolz sind die beiden Rettungsleute, dass alles so entstanden ist, wie es gewünscht war. „Der Ausschuss hat alles so durchgeplant wie es am besten sein soll. Alles in der Wache hat unsere Handschrift“. Der Neubau ist nach den Erfordernissen des Tagesablaufes errichtet worden. Es wurde auf das jahrelang erworbene Fachwissen der tatsächlichen Benützer der Räumlichkeiten vollumfänglich Rücksicht genommen. „Alle Räumlichkeiten wurden ideal nach den entsprechenden Nutzungen errichtet. Es war eine hervorragende Zusammenarbeit mit allen Beteiligten“, sind sich Florian Müller und Manuel Zitt einig.

Die beiden sind ohnehin ein eingespieltes Team, absolvieren ihre ehrenamtlichen Nachtdienste stets gemeinsam, sind beide auch bei der Feuerwehr aktiv, Manuel Zitt zusätzlich noch bei der Musikkapelle Grän. Beide sind frischgebackene Familienväter und – wie sollte es wohl anders sein – sehr engagiert für das Gemeinwohl. Und nebenbei stehen sie auch voll im Berufsleben. Florian ist Bilanzbuchhalter beim EW-Reutte, Manuel ist der „Junior“ beim Familienunternehmen Zitt Transporte in Grän.

Um beim Projekt „Neue Wache Tannheimertal“ stets am Laufenden zu sein, wurden sehr viele Stunden aufgewendet. „Der Rot-Kreuz-Ausschuss mit seinen zehn Mitgliedern hat circa 80 Sitzungen abgehalten, bei den 14-tägigen Sitzung mit dem Planungsverband waren stets alle Bürgermeister des Tales ebenfalls dabei“, so Müller. „Und nahezu unzählige Stunden haben die Ausschussmitglieder bei den diversen Bauarbeiten direkt vor Ort geleistet“, so Zitt ergänzend. Die fachlichen Bauarbeiten wurden größtenteils von heimischen Firmen vorgenommen.

Die Finanzierung des Bauwerkes in Höhe von rd. einer Million Euro als solches wurde durch den Planungsverband Tannheimertal ermöglicht. Die Kostendeckung der Inneneinrichtung und Möbel konnte durch die Ortsstelle selbst, durch eine Zuwendung der Bezirksstelle Reutte sowie durch großzügige Unterstützung der Bevölkerung ermöglicht werden.

„Die Bevölkerung des Tannheimertales hat sehr großzügig auf einen Spendenaufruf reagiert, da möchten wir uns jetzt auch noch einmal ganz herzlich dafür bedanken“, so die beiden Chefs. Sie weisen in diesem Sinne auch darauf hin, dass es im Laufe der nächsten Monate natürlich eine offizielle Eröffnung/Einweihung der Wache Tannheimertal geben wird, dies natürlich verbunden mit einem Tag der offene Türe, zu dem jetzt schon alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Die Rot-Kreuz-Stelle Tannheimertal besteht übrigens seit 1975. Damals hatte die Rettung ihr Dienstzimmer im Gemeindehaus, das Fahrzeug selbst war in der Garage bei der Raiffeisenbank untergestellt.

Im Jahre 1989 wurde die Wache am jetzigen Standort am Sennweg 5 errichtet, gemeinsam mit dem Arzthaus. Derzeit versehen 34 Sanitäter (davon fünf in Ausbildung) Tag für Tag einen 24-Stunden Dienst.

Im Jahr werden rd. 1.000 Einsätze/Ausrückungen absolviert. Das Haupteinsatzgebiet der Rettung Tannheimertal erstreckt sich vom Gaichtpaß bis zur Staatsgrenze zu Deutschland. Es sind die rd. 3.200 Talbürger zu versorgen, dazu natürlich tausende Urlaubsgäste.

Weiterführende Infos: https://www.facebook.com/rktannheimertal https://www.meinbezirk.at/reutte/c-lokales/rot-kreuz-einsatzstelle-wird-kraeftig-modernisiert_a4530128 https://www.tt.com/artikel/30802164/rotes-kreuz-tannheim-zieht-voruebergehend-nach-graen

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