Eine Feuerwehrübung in einem zum Abbruch bestimmten Gebäude ist immer sehr praxisnah. So können hier ohne Rücksicht auf Beschädigungen Türen aufgebrochen und Möbel verrückt werden. Diese Möglichkeit hatten heute am Samstagvormittag die Atemschutztrupps der Außerferner Feuerwehren in Vils.
Im ehemaligen Hotel Grüner Baum fand eine bezirksweite Atemschutzübung statt. Dabei wurden drei Einsatzszenarien geprobt: Löschangriff über die Steckleiter, Angriff und Personenbergung über DLK (Feuerwehr-Drehleiter) und Türöffnung mit Personensuche und Bergung mit Fluchthaube. Dafür konnten sich die Feuerwehrleute im gesamten weitläufigen Gebäude praktisch nach Herzenslust ausbreiten.
Von der FF-Vils wurden alle Szenarien vorbereitet und bereits ab acht Uhr damit begonnen, die ausgewählten Räumlichkeiten entsprechend zu „berauchen“ – und zwar so stark, wie es in einem Ernstfall auch sein kann: man sah praktisch die Hand vor Augen nicht. In diesem Umfeld mussten die Atemschutztrupps ihre Aufgabe zeitgerecht erledigen.
Zeitgerecht bedeutet, dass die Atemschutzträger ca. 20 Minuten Luftvorrat haben. Sie müssen in maximal der Hälfte der Zeit, also etwa innerhalb zehn Minuten eine betroffene Person im verrauchten, ihnen meist fremden Gebäude, finden und bergen. Die Hälfte der Zeit deshalb, da auch der Rückweg seine Zeit beansprucht und der Luftvorrat garantiert sein muss.
„Das hat alles wunderbar geklappt. Alle Atemschutztrupps konnten hier wertvolle Erfahrungen mit nach Hause nehmen“, so Ronny Winkler, Ortskommandant der Stadtfeuerwehr Vils zu pressefoto-reutte. Insgesamt nahmen in der rd. fünf Stunden dauernden Übung Atemschutztrupps (gesamt 120 Leute) von allen Außerferner FF-Abschnitten teil – dazu auch die Werksfeuerwehr Plansee.
„Unmittelbar nach jedem Einsatz erhielten die Atemschutztrupps ihr Feedback vom jeweiligen Gruppenkommandanten. Die Übung ist insgesamt richtig gut gelaufen“, freut sich Winkler.
Zur Info: Auf den nachfolgenden Fotos dürfte gut ersichtlich sein, unter welchen Sichtumständen die Atemschutztrupps ihre zu bergenden „Opfer“ finden mussten. Dabei sind diese Bilder aber jene wo man überhaupt etwas sehen kann. „In Echt“ war es durchwegs wesentlich verrauchter, die eigene Hand war nur bis ca. 20 cm vor den Augen zu sehen.
Video auf Youtube, Link hier: https://youtu.be/3rfkRGMbO3w
Hier der Bildbericht des Bezikrsfeuerwehrverbandes Reutte: https://www.facebook.com/bfv.reutte/posts/3230826047195086
Das Jahrzehnte alte Hotel Grüner Baum wird demnächst abgerissen und an seiner Stelle ein größeres Mehrparteienhaus errichtet. Hier weiterführende Zeitungsberichte zur Geschichte des Hauses. https://www.tt.com/…/stadt-vils-bremst-puffmutti-aus https://www.meinbezirk.at/…/hotelruine-steht-abriss… https://www.tt.com/…/plaene-fuer-neues-stadtzentrum… https://www.we-tirol.at/projekte/vilsgruenerbaum