Im Einsatzfalle bei Lawinenabgängen müssen die speziell geschulten Lawinenhundeführer mit ihren Hunden oftmals mit dem Hubschrauber zur Unglücksstelle geflogen werden. Zeit ist hierbei ein sehr wertvolles Gut, deshalb sollten alle erforderlichen Handgriffe im Vorfeld geübt sein. Dazu gehört vor allem auch, dass Hund und Herrl bestens eingespielt sind, der Hund seinem Herrn (bzw. Frau) trotz der Hektik, Lärm und ungewohnter Umgebung hundertprozentig vertraut. Da auch bis zu drei Hundeführer mit ihrem Hund im Hubschrauber sich befinden können, soll vor allem auch etwaiger Rivalität zwischen Hunden – aufgrund der Streßsituation – kein Anlass gegeben sein.
Das wurde gestern Abend am Notarzthubschrauber-Stützpunkt des RK2 in Ehenbichl „trocken“ geübt. Das heißt, die ganz jungen Hunde (4 – 12 Monate) wurden erstmals mit einem Hubschrauber in Kontakt gebracht, mussten Ein- und Aussteigen üben und sich auf engen Raum mit noch unbekannten anderen Hunden aufhalten.
Michael Schweiger, Leiter Stationsorganisation des RK2 in Ehenbichl: „Wir machen derlei Training meistens einmal im Jahr. Das hat sich auf jeden Fall bewährt, da die Junghunde sich an den Hubschrauber gewöhnen können. Im Ernstfall soll und darf es da keine Berührungsprobleme geben“. Genauso wird es auch von Seiten der Lawinenhundeführer gesehen: „Die Zusammenarbeit und das Kennenlernen untereinander ist mit eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein erfolgreiches Arbeiten“, sind sich alle einig.
An dieser „Trockenübung“ nahmen Hundeführer aus Reutte (3), Vils (1), Stanzach (2), Tannheim (1) und Ehrwald (1) teil. Im Bezirk Reutte sind derzeit sechs fertig ausgebildete Lawinenhunde einsatzbereit, in ganz Tirol 58. Ein Lawinenhund ist üblicherweise bis zum 10 Lebensjahr im Einsatz, dann könnte die Anstrengung aber zu hoch sein, und er wird „außer Dienst“ gestellt. Die erste „echte“ Hubschrauberübung für die Junghunde findet nächste Woche statt. Dann dürfen sie mitfliegen und werden mit ihren Herrchen auch an die Seilwinde gehängt.
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